Made On A Mac

Das 4. Semester

Nach den Grundlagen in AC und PC folgt im 4. Semester eine ausgiebige Einführung in die wunderbare Welt der Organischen Chemie.

 

Der Stundenplan

Zeit
Montag
Dienstag
Mittwoch
Donnerstag
Freitag
11.00
Spacer
 
12.00
13.00
14.00
15.00
16.00
17.00
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18.00
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19.00

 

Verglichen mit den vergangenen Semestern ist der Stundenplan fast erholsam.

Im OPI-Seminar werden alle wichtigen Grundlagen zu den Präparaten und Reaktionsmechanismen durchgesprochen, die in den Klausuren bzw. dem Praktikum benötigt werden.

Das Spektrokopie-Seminar ist fast wie ein Spekro-Crashkurs, in dem man einen Übungszettel nach dem anderen durchspricht und ohne allzuviel Theorie die praktische Identifizierung einer Substanz anhand ihres IR- und NMR-Spektrums lernt. Die Vorlesung dazu im dritten Semester ist nicht nötig um die Spektro-Klausuren zu bestehen, aber selbstverständlich fällt der Einstieg wesentlich einfacher, wenn man damals schon an den Übungen teilgenommen hat.

Das Tutorium ist meines Wissen ein recht fester Bestandteil, jedoch nicht zwingend vorgeschrieben. Wenn genug Geld da ist, bekommt der wissensdurstige Student eine Frage-und-Antwort-Stunde, in der Übungszettel gelöst, Klausuraufgaben besprochen und natürlich alle Problemchen bei Mechanismen aus der Welt geschafft werden. Die Qualität steht und fällt mit der Kompetenz des Tutors.

Spezielle und Anorganische Chemie I ist eine etwas tiefer gehende Einführung in die Anorganische Chemie, die in keinem anderen Semester Platz gefunden hat. Hauptsächlich werden Themen wie der allgemeine Aufbau und die Periodizitäten der Elemente im PSE sowie wichtige Gebiete der Koordinationschemie angesprochen.

 

Das Praktikum OP I

Die Laborausrüstung

Was den AC-Praktikanten erst mal etwas schockt ist die recht umfangreiche Ausrüstung des Laborplatzes. Da in der OC viel destilliert und unter Rückfluss erhitzt werden muss, gehören sehr viele Kolben in allen Formen und Größen sowie einige Rückflusskühler zur Standardausrüstung. Letztere wird trotz des Umfangs nicht ausreichen, da für einige Aparaturen spezielle Glasgeräte benötigt werden, bzw. man aus Zeitgründen des öfteren zwei Versuche am Kochen hat.

Zusätzliche Kolben, Kühler, Magnetrührer und sonstiges erhält man an der Saalausleihe gegen eine Unterschrift, die bei Verlust oder Zerstörung des ausgeliehenen Gegenstandes eine Menge Geld kosten kann...

Generell kann empfohlen werden, sich gleich zu Beginn eine zweite Destillationsaparatur auszuleihen, mit Magnetrührer, Laborboy und einigen Rundkolben. Auch Korkringe und Schliffklammern wird man immer benötigen.
In der Chemikalienausgabe kann man sich bekanntermaßen die benötigten Chemikalen kaufen. Der erste Ansatz eines Präparats ist kostenlos und wird von Vater Staat übernommen, der zweite (nachdem man mit dem ersten die Abzugwände verziert hat) muss selbst bezahlt werden.

Am Schalter bekommt man außerdem viele wichtige kleinere Ausrüstungsgegenstände. Zu Beginn lohnt sich ein Kauf von

 

Was man dringend selbst besorgen muss, am besten noch bevor das Praktikum losgeht ist folgendes:

 

Die Präparate

Das Praktikum ist rein präparativ aufgebaut, man bekommt also einen Syntheseauftrag und eine Anleitung und muss während des Praktikums 16 Präparate anfertigen, die nach Reinheit und Ausbeute von den Assistenten akzeptiert oder entsorgt werden.

Die Reinheit wird über den Schmelzpunkt der Substanz kontrolliert, der bei Verunreinigungen um einiges erniedrigt wird. Zusammen mit einem IR-Spektrum, das selbst erstellt wird und im Zweifelsfall eines NMR-Spektrum, das die Assistenten anfertigen lassen, kann recht genau gesagt werden, ob das Syntheseziel erreicht wurde.

Die Präperate werden von den Assistenten zugeteilt und sind nach Gebieten sortiert wie z.B. Substitutionen, Additionen an Doppelbindungen oder Carbonylreaktionen. Noch bevor überhaupt die Chemikalien zum Beginn des Ansatzes gekauft werden dürfen, muss beim Assistenten ein Colloq gehalten werden, um zu überprüfen, dass man sich mit dem Versuch beschäftigt hat und die Reaktionsweise und vor allem Gefahren kennt. Dabei wird auch die Betriebsanweisung kontrolliert, die angefertigt werden muss und vor jeder laufenden Apparatur am Abzug zu kleben hat, damit im Notfall nachgesehen werden kann, was gerade am explodieren ist. Eine Vorlage für die Betriebsanweisung findet sich im Textdatei-Bereich. Es hat sich übrigens als sehr praktisch herausgestellt, nicht die Betriebsanweisung selbst an den Abzug zu kleben, sondern statt dessen Klarsichthüllen, deren Inhalt jederzeit schnell ausgetauscht werden kann.

Zu jedem Präparat gehört auch ein Versuchsprotokoll, das ähnlich aufgebaut ist, wie im Anorganisch-chemischen Praktikum.

Die Chemikalien werden (wie bereits erwähnt) am Chemikalienschalter gekauft, wobei der erste Ansatz von der Uni zur Verfügung gestellt wird, jeder weitere selbst bezahlt werden muss. Die zu kaufenden Mengen müssen vorher vom Assistenten genehmigt werden

Was die Zeit betrifft ist das Praktikum natürlich sehr aufwendig, in etwa vergleichbar mit dem AC 0. Man hat von 13 bis 18 Uhr gut zu tun und ärgert sich schnell über eingeschobene Veranstaltungen, die Praktikumszeit kosten. Insgesamt kann aber gesagt werden, dass man am Ende dann doch ganz gut hinkommt, wenn man zügig durchkocht. Es ist aber immer empfehlenswert, nicht herumzustehen, wenn ein Ansatz drei Stunden kochen muss, sondern derweil schon ein anderes Präp vorzubereiten oder ansusetzen.
Man darf insgesamt drei Präparate gleichzeitig "offen" haben (ein Präp zählt bei Abgabe des Protokolls und der Ausbeute als beendet).

 

Die Klausuren

Die erste Hürde stellt sich bereits noch vor dem Praktikumsbeginn mit der Eingangsklausur. Diese orientiert sich inhaltlich am Stoff der OC I-Vorlesung des 3. Semesters und läuft unter dem Namen "Sicherheitsklausur", die eigentlich ein Grundwissen an Gefahren im Labor prüfen soll. Was sie in Wahrheit macht, ist die Leute dazu zu bringen, die OC I Vorlesung vorzunehmen und sich ein paar Grundlagen in organischen Mechanismen und Stoffen anzulernen. Wer nämlich ohne Vorkenntnisse in das Praktikum kommt, wird sehr schwer zu kämpfen haben.

Es gibt inzwischen auch die Möglichkeit die Abschlussklausur der Biologen am Ende der Experimentalvorlesung mitzuschreiben und es sich als Eingangsklausur anrechnen zu lassen. Davon kann ich nur abraten, da das über ein halbes Jahr vor dem Praktikum ist und man bis dahin wirklich alles wieder vergessen hat. Ohne den Druck der Praktikumsteilnahme lernt man nämlich nichts und kommt dann im Seminar arg ins rudern. Bei uns hatten teilweise sogar diejenigen, die in der ersten Klausur durchgefallen waren und die Nachklausur eine Woche vor dem Praktikum geschrieben haben, im Vorteil gegenüber den anderen, die schon drei Wochen vorher alle Lernaktivitäten eingestellt hatten...

Im Praktikum werden dann drei Klausuren geschrieben, deren jeweilige Stoffgebiete im Seminar und Tutorium behandelt werden. Durchgefallen ist man, wenn man einmal unter 30% oder zweimal unter 50% der 100 Punkt erreicht. Dieser "Fehler" muss dann in der Nachklausur wieder gutgemacht werden.

Vor jeder OC-Klausur erhält man jeweils ein NMR-Spektrum, für dessen Lösung man eine halbe Stunde Zeit hat. Auch die Spektro-Aufgaben sind in Gebiete aufgeteilt, die vorher im Seminar ausführlich behandelt und geübt werden. Ingesamt muss man in Spektro 50% der 75 Punkte schaffen (25 pro Spektrum), die aus den drei Aufgaben aufaddiert werden. Mit etwas Glück hat man daher nach der zweiten Klausur seine Spektropunkt bereits zusammen. Wenn daran trotzdem jemand scheitern sollte, gibt es auch hier eine Nachklausur, in der dann drei Spektren in 90 Minuten gelöst werden müssen.