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Das 3. Semester

Der Stundenplan

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Download Stundenplan 3.Semester

 

Die Vorlesungen

In einer dreistündigen Vorlesung "Organische Chemie I" werden die Grundlagen der Organischen Chemie vertieft. Der Stoff baut im großen und ganzen auf der Experimentalchemie II auf (was nicht heißen soll, dass man diese unbedingt gehört haben muss) und liefert das Grundwissen für das Organische Praktikum im vierten Semester. Sie ist sehr empfehlenswert, vor allem weil die Eingangsklausur für das Organik Praktikum aus dem Stoff dieser Vorlesung aufgebaut wird.

Den Hauptteil des Semesters nehmen die drei Vorlesungen in Physikalischer Chemie ein, zu Atom- und Molekülbau, Molekülspektroskopie und Katalyse und Grenzflächen. Für das Praktikum ist der Stoff eher nebensächlich, vielmehr wird er für das Vordiplom benötigt.

In der "NMR-Vorlesung" erhält man eine komplette theoretische Einführung in die Grundlagen der Kernspinresonanzspektroskopie. Die Theorie an sich ist eigentlich nicht besonders relevant, viel wichtiger sind die praktischen Spektren-Auswertungen, die man im vierten Semester im dazugehörigen Semniar durchführt. Zwar werden die gleichen Übungen auch während dieser Vorlesung angeboten, jedoch ist das von vorherein praktisch orientierte Seminar wesentlich fruchtbarer. Wer jedoch durchhält und die Vorlesung hört und mithalten kann, dem fällt das Seminar später sicher leichter.

Der Toxikologie-Schein, der eigentlich im Hauptstudium gemacht und gebraucht wird, kann bereits in dieses Semester vorgezogen werden. Diese Vorlesung Toxikologie gehört nicht in das Grundstudium, da es sich aber über die letzten Semester hinweg eingebürgert hat, und auch Hauptstudiumsstudenten das Vorziehen mit der Begründung empfehlen, dass man nie mehr soviel Zeit wie im 3. Semester hat, habe ich die Vorlesung mit in den Stundenplan aufgenommen.

Achtung: Der Stundenplan soll nur zur qualitativen Übersicht dienen. So werden die PC-Vorlesungen manchmal als Block abgehandelt, so dass z.B. in der ersten Hälfte des Semesters vier Stunden "Atom- und Molekülbau" und in der zweiten Hälfte "Molekülspektroskopie" stattfinden. Die Übungen wurden "frei" eingefügt, sie werden meist dorthin gelegt, wo gerade Platz ist, im Falle der blockweisen Abhandlung der Vorlesungen ergibt sich dementsprechend nur eine Übung pro Halbsemester.

 

Das Praktikum PC I

Zu Beginn des Semesters werden die Studenten in Zweiergruppen aufgeteilt. Die Experimente werden also immer mindestens zu zweit durchgeführt, ebenso wie die Auswertung der Messergebnisse, also die Erstellung der Protokolle. Zusätzlich führen jeden Versuch meist zwei oder sogar drei Gruppen zusammen durch, je nachdem wie viele Apparaturen zur Verfügung stehen.

Im Rahmen des Praktikums Physikalische Chemie I werden 16 Versuche durchgeführt, für die ein ausführliches Protokoll angefertigt werden muss. Das Praktikum lässt in diesem Semester viel Freiraum, so hat man üblicherweise 2 Tage pro Woche Praktikum (also zwei Versuche, manchmal kann es auch vorkommen, dass drei in einer Woche durchgeführt werden müssen), wobei ein Versuch zwischen 2 und 4 Stunden in Anspruch nimmt. Die "zusätzliche" Zeit wird zum Vor- und Nachbereiten der Versuche benötigt. Die Grundlagen müssen gründlich gelernt, zusammengefasst und dem Assistenten vor dem Versuch vorgelegt werden. Daraufhin wird in einem kurzen Kolloquium geprüft, ob der Versuch vorbereitet und verstanden ist. Nach dem Versuchstag nimmt die Auswertung oft noch mehrere Stunden ein, so dass die kurze Praktikumszeit relativiert wird. Das vollständige Protokoll wird vom Assistenten korrigiert.

Das Kolloquium dauert meist zwischen 15 und 30 Minuten. Normalerweise (Ausnahmen bestätigen die Regel) wollen die Assistenten einem nichts böses und da stets die Gruppe als Ganzes abgeprüft wird, ist es auch durchaus zu meistern. Die Grundlagen sowie der Ablauf des Versuchs müssen allerdings sitzen, da sonst der Versuch nicht durchgeführt werden darf!

Für die Erstellung der Protokolle ist ein Computer eine riesengroße Hilfe. Bei einem Umfang von bis zu 10 handgeschriebenen Seiten ist es sehr aufwendig, große Teile der Ausarbeitung zur Korrektur nochmals zu schreiben. Mit dem PC ist das hingegen kein großes Problem. Außerdem werden ständig Regressionsrechnungen und Diagramme benötigt, die im Computer in wenigen Sekunden berechnet sind, während man mit der Hand ein kleines bisschen länger am Taschenrechner tippt und zeichnet... Einen Eindruck vom Umfang der Protokolle kann man sich unter Textdateien / PC verschaffen, wobei diese üblicherweise ein Quäntchen ausführlicher sind, als es eigentlich nötig gewesen wäre.
Das soll aber nicht heißen, dass es ohne Computer nicht möglich ist. Es wurden neben der Überzahl an computergeschriebenen Ausarbeitungen auch durchaus einige handgeschriebene abgegeben, hauptsächlich weil entweder kein Computer vorhanden war oder die Erstellung mangels Übung zu lange gedauert hätte. Einige haben die Protokolle auch komplett im CIP-Pool getippt, wo alle benötigten Programme installiert sind und auch ausgedruckt werden kann. Also nicht in Panik geraten, wenn die Anschaffung eines PCs erst in ein paar Monaten möglich ist.
Eine andere Möglichkeit ist die entsprechende Aufteilung in Zweiergruppen, so dass möglichst in jeder Gruppe ein Computer vorhanden ist.

 

Die Klausuren

Es werden zwei Klausuren abgehalten, die als bestanden gelten, sofern 60 % der Gesamtpunkte erreicht wurden. Darin werden größtenteils diejenigen Rechnungen geprüft, die im Rahmen der Versuche durchgeführt wurden und auch detailliertes Grundwissen zu diesen verlangt. Eine gründliche Ausarbeitung der Protokolle ist also schon einmal die halbe Miete, die Aufgaben der Altklausuren helfen dann beim Rest.

Die Physikalische Chemie weckt bei vielen Studenten die größte Angst, da es teilweise sehr mathematisch zugeht. Ich kann dazu nur sagen, dass man sich nicht zu sehr davor abschrecken lassen sollte. Man braucht zwar mehr Mathe als in der AC und OC, jedoch ist kaum jemand deswegen gescheitert. Die meisten Probleme macht die reine physikalische Chemie und um die kommt man in den anderen Bereichen nicht herum. Ob es nun um Elektrochemie, atomare Vorgänge oder Spektroskopiearten geht, das meiste wird man in der Anorganik und der Organik auch benötigen. Also Zähne zusammenbeißen und durchschlagen!

Am Ende des Semesters findet außerdem eine Eingangsklausur für das OC I im nächsten Semester statt. Diese ist ursprünglich als Sicherheitstest eingeführt worden, damit die Vorschriften, Gefahrenquellen und Regeln gelernt werden. Mittlerweile werden allerdings hauptsächlich Grundlagen der Organischen Chemie, wie die Reaktionsweisen verschiedener funktioneller Gruppen oder Mechanismen geprüft.

Da die OC ein wesentlich größeres Fundamentalwissen als die AC oder die PC voraussetzt, ist die Klausur in meinen Augen durchaus sinnvoll, da man die zu Anfang anfallenden Stoffmengen nur im Semester nicht bewältigen könnte. Es kommt öfters vor, dass die Eingangsklausur unmittelbar nach der PC-Abschlussklausur gelegt wird. Dann ist kaum Zeit, den Stoff richtig vorzubereiten und die Durchfallquoten entsprechend hoch. Wenn dies der Fall sein sollte, nicht verzweifeln, die Wiederholungsklausur ist erst am Anfang des nächsten Semesters, also bleibt für diese dann genügend Zeit zur Vorbereitung.

Inzwischen scheint diese Problematik auch zu den Dozenten durchgedrungen zu sein, da die Klausur ganze zwei oder drei Wochen in die Semesterferien geschoben wurde, wodurch man dann durchaus reelle Chancen hat, sie beim ersten Mal zu bestehen, ohne die PC zu vernachlässigen. Sollte dies dann auch wirklich gelingen, kann ich es nur ans Herz legen, den Stoff in den Semesterferien zu vertiefen und die Grundlagen zu lernen, sonst steht man im OC Praktikum recht dumm da. Ohne Vorkenntnisse wird sowohl das Praktikum als auch die 3 Klausuren dazu mörderisch. Aber immer Kopf hoch und daran denken, dass es davor schon ganz andere geschafft haben!!!